Streuobstwiesen verdienen unsere Beachtung

ein bedrohtes Biotop

Tierwelt-Streuobstwiese

Streuobst-Wiesen

sind bedroht und gefährdet

Rückgang der Obstbäume seit 1965 um 50%

Die wichtigste Bedeutung als Lebensmittel- und Futterlieferant hatten Streuobstwiesen im 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit Rodungsprämien in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowie Straßen- und Siedlungsbau haben die Streuobstflächen stark dezimiert.

Von 1965  bis ins Jahr 2000 ist der Bestand von Streuobstflächen um 50% zurückgegangen: 1965 standen noch ca. 18 Millionen Obstbäume auf baden-württembergischen Streuobstwiesen, 2005 nur noch 9,6 Millionen Bäume.

Mittlerweile sind sie eine der am stärksten gefährdeten Biotoptypen in Mitteleuropa und stehen auf der Roten Liste der Biotoptypen.

Überalterung der

Obstbaumbestände

Mangelnde Pflege führt zu vorzeitiger Überalterung

Neben den Rodungen in der Vergangenheit ist die Überalterung und die fehlende Pflege der Streuobstbestände heute das größte Problem. In den vergangenen fünfzig Jahren wurden absterbende Bäume kaum mehr ersetzt und die Bestände sind heute lückig. Die verbleibenden Bäume wurden und werden zum Großteil gar nicht oder nur unzureichend gepflegt.

Heute bestehen viele Streuobstwiesen überwiegend aus alten, ertragsschwachen Bäumen mit hohem — wenn auch ökologisch wertvollem — Totholzanteil oder vergreisenden Jungbäumen. Vor allem die gestiegene Nachfrage nach maschinell „barrierefrei“, zeit- und kosteneffektiv zu bewirtschaftenden Grünlandflächen für Biogasanlagen und zur Futtergewinnung steht einer Neuanpflanzung heute vielerorts im Weg.

Leider haben viele Eigentümer mittlerweile den Bezug und das Interesse an der Nutzung von Streuobst verloren.

Nicht zuletzt schlechte Vergütung von Mostobst durch Mostereien und den Erfassungshandel,
die nicht annähernd den Aufwand für die notwendige Baumpflege und die körperlichen Mühen der Ernte entlohnen, sind ein weiterer Grund für das geringe Interesse an bestandserhaltender Pflege und Neuanpflanzungen.
Tierwelt-Streuobstwiese


Krankheiten der

Obstbaumbestände

Verschiedene Infektionskrankheiten machen zunehmend Probleme

In den vergangenen Jahren machen den von Stürmen und Überalterung geschwächten Streuobstbeständen verschiedene Infektionskrankheiten zunehmend Probleme.

Die meisten der alten, landschaftsprägenden und weit über hundert Jahre alten Birnenbäume leiden an Birnenverfall, einer sogenannten Phytoplasmose, die erst seit wenigen Jahren in Mitteleuropa bekannt ist. Altbäume haben dieser Krankheit wenig entgegenzusetzen und sterben innerhalb weniger Jahre.

Auch der gefürchtete Feuerbrand, der vor allem Kernobst befällt, hat in der Vergangenheit in manchen Streuobstregionen zu flächendeckenden Rodungen gezwungen.

 

Streuobst-Paedagogen    
Wir fördern die Umweltbildung  
von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Verbindung mit
dem Ökosystem und Kulturgut Streuobstwiese.

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